23.09.2022 / Feuilleton / Seite 10

Sie sind Pop

Mit einem Auftritt der britischen Sängerin Ellie Goulding ist am Mittwoch abend das Hamburger Reeperbahn-Festival eröffnet worden. Die 35jährige gab den musikalischen Startschuss für das viertägige Klub- und Branchenfestival rund um den Kiez und hielt zudem ein flammendes Plädoyer für den Klimaschutz. Am Abend blieb auch Zeit für den Blick in die Ukraine: »Im Angesicht des Krieges ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Demokratien der Welt in Frieden und Freiheit zusammenstehen. Dies ist die Botschaft aus Hamburg heute abend«, sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD).

Auch Natalia Klitschko, Noch-Ehefrau von Kiews Bürgermeister Witali Klitschko, sprach über die Situation der Kulturbranche in ihrem Land: »Ich bin so stolz auf die ukrainischen Musiker, die gerade um die Welt reisen und unser Leben, unsere Geschichte und unsere Kultur weitertragen. Die Menschen achten nun auf uns, und sie sehen, dass wir nicht in der Vergangenheit hängen geblieben sind. Wir sind Metal, wir sind Pop, wir sind Techno und wir sind Hip-Hop.« Klitschko plädierte dafür, dass alle der Kunst und der Kultur anderer, unbekannter Länder offen und neugierig gegenüberstehen sollten – auch ohne Krieg und Krisen.

Am Abend standen auch die Hamburger Sängerin Zoe Wees und die ukrainische Rapperin Alyona Alyona sowie Darsteller des mehrfach ausgezeichneten Musicals »Hamilton« auf der Bühne. Zudem trat Jan Delay mit Überraschungsgast Udo Lindenberg auf. Beide stimmten zusammen das Hans-Albers-Schunkellied »Reeperbahn« an. (dpa/jW)

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