11.08.2022 / Ausland

Gefängnisausbruch im Kongo: 800 Insassen entkommen

Beni. Beim Angriff einer Miliz auf ein Gefängnis in der Demokratischen Republik Kongo sind mehr als 800 Insassen entkommen. Zwei Polizisten sowie ein Angreifer seien bei dem Vorfall getötet worden, sagte ein Militärsprecher der Region Beni am Mittwoch. Bewaffnete Männer hätten in der Nacht zu Mittwoch das zentrale Kakwangura-Gefängnis in Mutembo im Osten des Landes angegriffen. Von den insgesamt 872 Häftlingen seien bis auf 49 alle entkommen, hieß es aus Kreisen der Gefängnisverwaltung.

Der Sprecher machte eine Miliz aus dem Umfeld der Mai-Mai, eine Sammelbezeichnung für verschiedene bewaffnete Gruppen im Osten des Kongo, für den Ausbruch verantwortlich. Die US-Nichtregierungsorganisation Kivu Security Tracker schrieb hingegen auf dem Onlinedienst Twitter, die Alliierten Demokratischen Kräfte (ADF), eine der Dschihadistenmiliz »Islamischer Staat« nahestehende Gruppe, habe den Ausbruch angeführt.

Im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind mehr als 120 bewaffnete Gruppen aktiv, Massaker an Zivilisten sind an der Tagesordnung. Die Regierung in Kinshasa hat über die Provinzen Ituri und Nord-Kivu seit Mai 2021 den Ausnahmezustand verhängt. (AFP/jW)

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