07.07.2022 / Kapital & Arbeit

Kupferpreis an Börsen fällt auf Rekordtief

Frankfurt am Main. Wohl in Erwartung eines deutlichen Nachfrage-Rückgangs ist an den Terminbörsen für Kupfer der Preis immer weiter gefallen. Das Industriemetall verbilligte sich am Mittwoch um 2,7 Prozent und notierte mit 7.462 US-Dollar je Tonne einen so niedrigen Stand wie zuletzt vor gut eineinhalb Jahren. Damit summierte sich das Kursminus der vergangenen Wochen auf rund 23 Prozent. So stark sank der Kurs zuletzt vor elf Jahren. Beobachtern der Bank Standard Chartered zufolge könnten die staatlichen Maßnahmen der Volksrepublik China gegen die Coronapandemie und die Zinserhöhungen der großen Notenbanken Auslöser für den sinkenen Kupferpreis sein.

Weltweit größtes Abbauland für das Metall ist Chile. Der dortige Finanzminister Mario Marcel hatte in der vergangenen Woche ein Gesetz für höhere Abgaben für Kupferunternehmen vorgelegt, wie das Fachportal www.miningscout.de am Mittwoch berichtete. Geplant sei eine Steuer von einem bis zwei Prozent für Firmen mit einem jährlichen Abbau von 50 bis 200.000 Tonnen. Unternehmen mit größerem Produktionsvolumen sollen demnach künftig ein bis vier Prozent bezahlen. Zudem sehe das Gesetz eine zusätzliche Steuer vor, die an den Kupferpreis gebunden sein soll. Diese solle bis zu 32 Prozent betragen.

Dem Portal zufolge will Chiles Regierung mit der neuen Steuer über vier Jahre Einnahmen im Umfang von 4,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erzielen. Einnahmen im Umfang von 0,7 Prozent des BIP sollen in einen Rentenfonds fließen. (Reuters/jW)

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