25.06.2022 / Ausland

Oberstes US-Gericht kippt Abtreibungsrecht – starke Proteste

Washington. Der Oberste Gerichtshof der USA hat das liberale Abtreibungsrecht gekippt. Der mehrheitlich konservativ besetzte Supreme Court machte mit seiner Entscheidung am Freitag den Weg für schärfere Abtreibungsgesetze frei – bis hin zu kompletten Verboten in einzelnen Bundesstaaten.

Nach der Entscheidung des Supreme Court gegen das liberale Abtreibungsrecht in den USA ist es vor dem Gerichtsgebäude in Washington zu Protesten gekommen. Dort hatten sich zuvor schon Gegner und Befürworter versammelt. Auch in anderen Städten des Landes werden Proteste erwartet.

Auch von Politikern und Institutionen kam umgehend Kritik. Der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen teilte mit: »Daten zeigen, dass die Einschränkung des Zugangs zur Abtreibung die Menschen nicht davon abhält, eine Abtreibung durchzuführen – sie macht sie nur tödlicher.« Der ehemalige US-Präsident Barack Obama rief über Twitter dazu auf, sich an Protesten zu beteiligen. Laut dem US-Demokraten Chuck Schumer ist »heute einer der dunkelsten Tage, die unser Land je gesehen hat«. Sogar der britische Premierminister Boris Johnson kritisierte die Entscheidung als »großen Rückschritt«. (dpa/jW)

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