22.03.2022 / Ausland

Russland kündigt wegen Tokios feindseliger Haltung Friedensgespräche mit Japan auf

Moskau. Die russische Regierung hat am Montag angekündigt, dass sie die
Friedensverhandlungen mit Japan zur formellen Beilegung eines bis zum Zweiten Weltkrieg zurückreichenden Streits nicht mehr weiterverfolgt. Als Begründung führte das Außenministerium in Moskau die »offen feindselige Haltung« an, die Japan mit Blick auf den russischen Militäreinsatz in der Ukraine eingenommen habe.

Japan wolle den Interessen Moskaus mit seiner Haltung zum russischen
Militäreinsatz im Nachbarland »Schaden zufügen«, erklärte das russische
Außenministerium. Es sei der russischen Seite daher nicht möglich, die Gespräche fortzusetzen. Russland und Japan hatten nach dem Zweiten Weltkrieg wegen eines Territorialkonflikts kein Friedensabkommen abgeschlossen.

Die Aufkündigung der Friedensgespräche durch Russland erfolgte zwei Tage,
nachdem Japans Ministerpräsident Fumio Kishida bei einem Besuch in Neu-Delhi versucht hatte, Indiens Regierung zu einer Verurteilung des russischen
Militäreinsatzes in der Ukraine zu bewegen. Die Regierung in Tokio hatte sich
zuvor den westlichen Sanktionen gegen Russland angeschlossen. (AFP/jW)

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