15.09.2021 / Ausland

Anwälte von Abdullah Öcalan in Türkei angeklagt

Istanbul. In der Türkei hat ein Prozess gegen Anwälte des inhaftierten Mitgründers der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), Abdullah Öcalan, begonnen. Acht Juristen würden der Mitgliedschaft in einer bewaffneten Terrororganisation beschuldigt, berichtete die staatsnahe Nachrichtenagentur Demirören Haber Ajansi am Dienstag.

Unter dem Deckmantel der Anwaltschaft hätten sie Anweisungen und Botschaften Öcalans an Mitglieder der PKK vermittelt, heißt es demzufolge in der Anklageschrift. Die Staatsanwaltschaft fordere bis zu 15 Jahre Haft für die Angeklagten. Die Angeklagten hätten die Vorwürfe zurückgewiesen und Freisprüche gefordert.

Öcalan ist wegen Hochverrats, Mordes und Bildung einer »terroristischen Vereinigung« seit 1999 auf der Gefängnisinsel Imrali in der Türkei inhaftiert. Er saß lange in Isolationshaft, die als Folter gilt. Die Anwälte Öcalans reichten im vergangenen Jahr wegen fehlenden Zugangs zu ihrem Mandanten Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) ein. (dpa/jW)

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