30.08.2021 / Politisches Buch / Seite 15

Neu erschienen

Mieterecho

Im aktuellen Mieterecho verdeutlicht Philipp Möller die »Widersprüche der finanzialisierten Wohnungswirtschaft« am Beispiel der im Juli vorläufig gescheiterten Übernahme von Deutsche Wohnen durch Vonovia. Der Vorgang zeige, dass die Wohnungswirtschaft »ausschließlich von den teils divergierenden Interessen verschiedener Fraktionen des Finanzkapitals« geprägt sei. Möller weist darauf hin, dass es sich bei den 20.000 Wohnungen, die im Rahmen des von der Berliner SPD eingefädelten »Deals« mit beiden Immobilienkonzernen durch die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften für bis zu 5 Milliarden Euro erworben werden sollen, um »oftmals stark vernachlässigte und teilweise asbestbelastete Bestände« handele. Gegen diese Absprachen rege sich bei Linkspartei und Grünen »bislang nur zarter Widerstand«. Defne Kadioglu analysiert die Situation in Schweden, wo Vonovia zum größten privaten Wohnungsanbieter avanciert ist. Rainer Balcerowiak schreibt über die Situation von Gewerkschaften bei privaten Immobilienkonzernen. Hier sei der Organisationsgrad sehr gering; viele Mitarbeiter fühlten sich »den Geschäftsinteressen der Unternehmen verpflichtet«. Bei Vonovia etwa gebe es einen Haustarifvertrag, der aber bei vielen Tochterfirmen keine Anwendung finde oder nur für einen Teil der Beschäftigten gelte. (jW)

Mieterecho. Zeitung der Berliner Mietergemeinschaft, Nr. 419, 31 Seiten, kostenlos, Bezug: Berliner Mietergemeinschaft e. V., Möckernstr. 92, 10963 Berlin, E-Mail: me@bmgev.de

ISW-Factsheet

Die jüngste Ausgabe der kompakten Materialsammlungen des Münchner Instituts für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung widmet sich der »Welt im Waffenwahn«. Autor Fred Schmid weist auf die extreme Ungleichverteilung der Rüstungsausgaben hin und betont, dass allein die europäischen NATO-Mitglieder fünfmal soviel für Rüstung ausgeben wie Russland. Global entfielen 56 Prozent der Rüstungsausgaben auf die NATO-Staaten, auf Russland dagegen nur drei Prozent: »So sieht die Realität der ›Bedrohung aus dem Osten‹ aus.« Dabei stehe die »eigentliche US-Rüstungslawine« noch bevor, wenn »die neuen Atom- und Superwaffen«, deren Entwicklung derzeit Milliarden verschlinge, in Produktion gehen. (jW)

ISW-Factsheet, Nr. 6/2021, 8 Seiten, 50 Cent, Bezug: Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung e. V., ­Johann-von-Werth-Str. 3, 80639 München, E-Mail: isw_muenchen@t-online.de

https://www.jungewelt.de/artikel/409350.neu-erschienen.html