14.07.2021 / Ausland

Evangelikaler für Oberstes Gericht Brasiliens nominiert

Brasília. Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat den Evangelikalen André Mendonça für einen frei werdenden Sitz am Obersten Gericht Brasiliens nominiert. Dies ging aus einer Veröffentlichung im Amtsblatt am Dienstag hervor. Der 48jährige Bundesanwalt und ehemalige Justizminister soll dem Richter Marco Aurélio Mello nachfolgen, der in Ruhestand ging. Die Mehrheit des Senats muss der Ernennung Mendonças noch zustimmen.

Bolsonaro hatte im Jahr 2019 gesagt, dass von den zwei Richtern, die er berechtigt ist zu benennen, einer »schrecklich evangelikal« sein werde. Im vergangenen Jahr nominierte er den als moderat geltenden Katholiken Kássio Nunes. Bolsonaro kündigte dabei allerdings auch an, dass er für den nächsten freien Sitz am Obersten Gericht einen Evangelikalen nominieren könne. Mendonça nannte er kürzlich die »ideale« Besetzung. Der promovierte Jurist ist evangelikaler Pastor in der Hauptstadt Brasília. Die aus den USA importierten, häufig erzkonservativen evangelikalen Bewegungen gewinnen immer mehr Einfluss auf Politik und Gesellschaft im größten Land in Lateinamerika. (dpa/jW)

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