18.06.2021 / Sport

Streit um Ethikkommission des DFB

Frankfurt am Main. Der DFB hat Vorwürfe im Zusammenhang mit dem überraschenden Führungswechsel und den Rücktritten fast aller Mitglieder der Ethikkommission zurückgewiesen. »Es besteht weder ein zeitlicher noch ein inhaltlicher Zusammenhang mit Verfahren bei der Ethikkommission«, hieß es in einer Mitteilung des Deutschen Fußballbundes (DFB) am Donnerstag. Die Süddeutsche Zeitung hatte zuvor geschrieben, der DFB habe »offenbar bewusst« den Eklat und die De-facto-Auflösung der Kommission provoziert. Hintergrund sei, dass die Kommissionsmitglieder aktuell gegen Interimspräsident Rainer Koch ermitteln im Zusammenhang mit der Initiative »Fußball kann mehr« von mehreren Frauen aus dem deutschen Fußball. Koch hatte solche Vorwürfe zuletzt stets zurückgewiesen. Er war am Donnerstag für eine weitere Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Die Wahl der Personalberaterin Irina Kummert zur Vorsitzenden der Ethikkommission hatte am Mittwoch Turbulenzen ausgelöst. Alle übrigen Mitglieder der Kommission erklärten ihren Rücktritt und machten das Gremium handlungsunfähig.

Der vom Chefposten der Kommission entfernte Jurist Bernd Knobloch hatte gesagt, ihm sei im Dezember 2020 vom DFB zugesagt worden, dass er als kommissarischer Leiter des Gremiums – der gewählte Vorsitzende Thomas Oppermann war im Oktober 2020 gestorben – weitermachen solle. Die Kommission selbst habe das sogar beschlossen. Der Verband schrieb dazu am Donnerstag: Knobloch sei zu keiner Zeit Vorsitzender oder »Chef« der Ethikkommission gewesen. »Ihm wurde auch nicht zugesagt, dass er diese Position einnehmen werde.« (dpa/jW)

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