20.05.2021 / Ausland

Italien: Verfahren gegen Seenotretterin Rackete eingestellt

Rom. In Italien wurde das Verfahren gegen die frühere Kapitätin des zivilen Rettungsschiffs »Sea-Watch 3«, Carola Rackete, eingestellt. Das entschied ein Gericht in Agrigent auf Sizilien. Wie die Nachrichtenagentur Ansa am Mittwoch berichtete, hatte zuvor auch die Staatsanwaltschaft das Ende der Untersuchung gegen Rackete wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt beantragt. Die deutsche Staatsbürgerin war im Juni 2019 mit dem Schiff und rund 40 aus dem Mittelmeer geretteten Menschen an Bord ohne behördliche Erlaubnis in den Hafen der Mittelmeerinsel Lampedusa eingefahren. Sie touchierte dabei ein Schiff der italienischen Finanzpolizei.

Rackete hatte argumentiert, dass sich die Lage an Bord wegen der tagelangen Blockade vor Italien extrem zugespitzt hatte. Die damalige Kapitänin war nach dem Vorfall zeitweise in Untersuchungshaft gekommen. Die Richterin begründetet die Einstellung dem Bericht zufolge damit, dass für Rackete die Notwendigkeit zum Einlaufen in einen Hafen gegeben gewesen sei. Sie habe mit ihrem Vorgehen ihre »Pflicht« erfüllt, zitierte die Agentur Adnkronos die Anklagebehörde. Deshalb wurde ihr Tun nicht als Widerstand oder Gewalt gegen ein staatliches Schiff eingestuft. (dpa/jW)

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