09.04.2021 / Ausland

Höchststand festgenommener Migranten an US-Südgrenze

Washington. Die US-Behörden haben an der Grenze zu Mexiko im vergangenen Monat so viele Migranten festgenommen wie seit 15 Jahren nicht mehr. Im März wurden an der US-Südgrenze mehr als 172.000 Migranten ohne gültige Papiere in Gewahrsam genommen, wie die Grenzpolizei CBP (Customs and Border Protection) am Donnerstag mitteilte. Das waren 70 Prozent mehr als im Vormonat. Die Zahl der aufgegriffenen unbegleiteten Minderjährigen verdoppelte sich auf mehr als 18.800. Nach Angaben der CBP wurden knapp 104.000 der Migranten auf Grundlage einer Regel abgeschoben, die eine Einreise wegen der derzeitigen Coronapandemie untersagt. Familien mit Kindern oder unbegleitete Minderjährige dürfen aber bleiben.

Zuletzt sorgten Fotos und Videos von Kindern, die auf engstem Raum zusammen untergebracht sind, für Kritik. Die konservativen Republikaner machen Präsident Joseph Biden für die Lage verantwortlich: Der Demokrat hatte nach seinem Amtsantritt im Januar eine Abkehr vom einwanderungsfeindlichen Kurs seines Vorgängers Donald Trump eingeleitet. Biden versprach eine liberalere Einwanderungspolitik und einen humaneren Umgang mit Migranten aus Mittelamerika. Der amtierende Grenzpolizeichef Troy Miller erklärte dagegen, die derzeitige Situation sei »nicht neu«. Die Zahl der aufgegriffenen Migranten wachse bereits seit April 2020 an. Trump hatte ein hartes Vorgehen gegen illegale Einwanderung zu einem Pfeiler seiner Politik gemacht. Die jetzige Regierung macht ihn für die Schwierigkeiten verantwortlich. (AFP/jW)

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