20.01.2021 / Ausland

Berufung gegen abgelehnte Auslieferung Assanges

London. Die US-Regierung hat formell Berufung gegen die Entscheidung eingelegt, die Auslieferung von Julian Assange zu blockieren. Am Dienstag bestätigte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft in London, dass die Berufung am Freitag eingelegt wurde, Tage vor Ablauf der zweiwöchigen Frist am Montag. Dies berichtete die Tageszeitung Irish Examiner (online). Demnach wurde der US-Regierung eine weitere Frist von zwei Wochen eingeräumt, um eine detaillierte Begründung für die Berufung einzureichen.

Am 4. Januar hatte die britische Bezirksrichterin Vanessa Baraitser entschieden, dass der Wikileaks-Gründer nicht an die USA ausgeliefert werden dürfe, da ein reales Suizidrisiko bestehe. Sie verweigerte dem gesundheitlich angeschlagenen 49jährigen jedoch eine Freilassung auf Kaution aus dem Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh wegen »Fluchtgefahr«.

Washington will dem Journalisten in den USA den Prozess machen, da er zahlreiche US-Kriegsverbrechen unter anderem in Afghanistan und im Irak aufgedeckt hat. Bei einer Verurteilung in allen 18 Anklagepunkten drohen Assange 175 Jahre Isolationshaft in einem US-Hochsicherheitsgefängnis. (jW)

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