12.01.2021 / Ausland

Moskau vereinbart mit Armenien und Aserbaidschan Programm für Karabach

Moskau. Unter Vermittlung des russischen Staatschefs Wladimir Putin haben die miteinander verfeindeten Nachbarstaaten Aserbaidschan und Armenien bei einem ersten Treffen in Moskau neue Schritte für einen Wiederaufbau der umkämpften Südkaukasusregion Berg-Karabach vereinbart. Die Vize-Regierungschefs beider Länder und Russlands würden nun eine Arbeitsgruppe bilden, um konkrete Projekte auch bei der Wiederherstellung der Wirtschafts- und Verkehrsverbindungen umzusetzen. Das sagte Putin am Montag nach einem etwa vierstündigen Treffen mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev und dem armenischen Regierungschef Nikol Paschinjan.

Zwei Monate nach Ende der Kampfhandlungen um Karabach betonten die drei Spitzenpolitiker, dass das Waffenstillstandsabkommen weitgehend eingehalten werde. Es seien aber noch nicht alle Punkte umgesetzt, sagte Paschinjan. Die erste Sitzung der neuen Arbeitsgruppe solle bis zum 30. Januar angesetzt werden, hieß es. Aserbaidschan und Armenien streiten seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor rund 30 Jahren um Berg-Karabach. Die neuen Kämpfe hatten am 27. September begonnen und dauerten bis zum 9. November. Insgesamt starben auf beiden Seiten weit mehr als 4.700 Menschen – die meisten davon Soldaten. 2.000 russische Soldaten überwachen seither die Einhaltung der Waffenruhe. (dpa/jW)

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