30.10.2020 / Feuilleton / Seite 11

Hacks’ Zusammenhang

Der Dichter Peter Hacks war Marxist. Sein Werk lässt sich von seiner Weltanschauung nicht trennen, so sehr es manche konservative Bewunderer auch versuchen. Der Gegenstand der 13. wissenschaftlichen Tagung der Peter-Hacks-Gesellschaft, die an diesem Sonnabend unter dem Titel »›Unendlich nur ist der Zusammenhang‹ – Hacks und der Marxismus« in Berlin stattfindet, ist also der politisch-ästhetische Kern von Hacksens Schaffen. Dass dieser von höchster Aktualität ist, wird am Freitag abend am Beispiel Chinas im Rosa-Luxemburg-Saal des Berliner Karl-Liebknecht-Hauses besprochen. Es diskutieren u. a. der Regisseur Thomas Keck, der Schriftsteller Christian Y. Schmidt und der stellvertretende jW-Chefredakteur Sebastian Carlens.

Am Sonnabend dann wird es akademischer, aber nicht minder politisch. Während etwa der Germanist Heinz Hamm der Marx-Kritik in der Schrift zur »Schönen Wirtschaft« nachgeht, widmet sich »German Studies«-Professorin Shaswati Mazumdar aus Neu-Delhi dem Imperialismus-Kolonialismus-Verständnis des Dichters. ND-Redakteur Jakob Hayner spricht zuletzt über »Die Romantik als Zentrum einer marxistischen Ästhetik?« Beide Veranstaltungen können live im Internet verfolgt werden: kurzelinks.de/HacksTagung2020 bzw. kurzelinks.de/ChinaMarxHacks

Ein schmaler neuer Band macht derweil einige politische Schriften und Gedichte von Peter Hacks auch für ein englischsprachiges Publikum zugänglich. Die 96seitige Auswahl unter dem Titel »On Imperialism, Socialism, and the Responsibility of the Artist« (Übersetzung: Michael Dorrity) ist für fünf Euro inkl. Versand erhältlich. Bestellungen an: j.becker@peter-hacks-gesellschaft.de (jW)

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