17.09.2020 / Kapital & Arbeit

Autozulieferer Mahle will weltweit 7.600 Stellen streichen

Stuttgart. Der Autozulieferer Mahle verschärft sein Kürzungsprogramm. Das Stiftungsunternehmen will weltweit 7.600 Stellen streichen, davon 2.000 in Deutschland, wie der Vorsitzende der Geschäftsführung, Jörg Stratmann, am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. »Wir haben es aktuell mit einer Krise zu tun, wie wir sie noch nicht erlebt haben.« Gerade jetzt sei es wichtig, die Anstrengungen zur »Kostensenkung« konsequent fortzusetzen und die strategischen Ziele noch stärker in den Fokus zu nehmen.

Das Unternehmen kündigte an, Gespräche mit dem Betriebsrat aufnehmen zu wollen. Es sollten gemeinsam die Maßnahmen im Detail beraten und deren »sozialverträgliche Umsetzung« geplant werden, sagte Arbeitsdirektorin Anke Felder. Das Unternehmen fährt seit 2018 einen strikten Kürzungskurs und hat bislang weltweit 6.700 Arbeitsplätze vernichtet. Derzeit hat Mahle weltweit noch 72.000 Beschäftigte, davon knapp 12.000 hierzulande.

Der Vizechef des Gesamtbetriebsrats, Dieter Kiesling, sieht die Schuld an der Misere nicht allein in den fehlenden Umsätzen durch die Coronakrise und dem wachsenden Kostendruck: Die Transformation der gesamten Automobilindustrie dauere schon eine ganze Weile an und Mahle habe bis heute keine Perspektiven für die Standorte, an denen bisher Teile für Autos Verbrennungsmotor produziert wurden, vorgelegt. (dpa/jW)

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