22.08.2020 / Ausland

Venezuela schließt Grenzübergang: Zu viele Rückkehrende aus Kolumbien

Cúcuta. Angesichts zahlreicher Rückkehrer hat die venezolanische Regierung den wichtigsten Grenzübergang zum Nachbarland Kolumbien erneut geschlossen. Seit Freitag können Venezolaner über die »Internationale Brücke Simón Bolívar« vorerst nicht in ihre Heimat zurückkehren, wie die kolumbianische Einwanderungsbehörde mitteilte. Medienberichten zufolge waren in der Grenzstadt Cúcuta rund 2.300 Venezolaner gestrandet.

In Kolumbien leben rund 1,7 Millionen Menschen aus Venezuela. Die meisten sind in den vergangenen Jahren vor der wirtschaftlichen Krise in ihrem Heimatland, die durch die US-Sanktionen noch verschärft wurde, geflohen. Wegen der Coronakrise haben nun allerdings viele ihre Beschäftigung verloren und wollen zurück zu ihren Familien in Venezuela. Zudem steht Kolumbien nach Brasilien und Peru an dritter Stelle der Coronaneuinfektionen. Stand Freitag gab es dort mehr als 500.000 registrierte Infektionen und 16.163 Covid-19-Todesfälle.

Rund 100.000 Migranten sind nach Angaben der kolumbianischen Einwanderungsbehörde bereits nach Venezuela zurückgereist, weitere 40.000 planen ihre Rückkehr. Die venezolanische Regierung von Präsident Nicolás Maduro befürchtet allerdings, dass die Rückkehrenden das Coronavirus in dem südamerikanischen Land weiter verbreiten. Venezuela hat die Pandemie mit offiziell 37.567 Infektionen und 311 Todesfällen im Zusammenhang mit dem Virus weitgehend in den Griff bekommen. (dpa/jW)

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