25.07.2020 / Ausland

Nordkorea wird Verletzung von UN-Sanktionen vorgeworfen

New York. Mehr als 40 Staaten haben der Demokratischen Volksrepublik Korea eine Verletzung der UN-Sanktionen zu Erdölprodukten vorgeworfen. In einer Beschwerde an den zuständigen Sanktionsausschuss des UN-Sicherheitsrats, in die die Nachrichtenagentur Reuters Einblick erhielt, wird dem Land eine Verletzung der Obergrenze für entsprechende Importe vorgeworfen. In den ersten fünf Monaten des Jahres habe die Regierung in Pjöngjang mehr als 1,6 Millionen Barrel bei 56 »unerlaubten« Tankerfahrten entgegengenommen, heißt es. Der Rat hatte 2017 eine Grenze von 500.000 Barrel festgelegt. In der Beschwerde wird eine sofortige Einstellung aller weiterer Lieferungen gefordert. Unter den insgesamt 43 Staaten der Beschwerde waren auch die USA.

Eine Stellungnahme der nordkoreanischen Vertretung am UN-Hauptsitz in New York lag zunächst nicht vor. Ähnliche Vorlagen an den Sanktionsausschuss 2018 und 2019 waren von den Vetomächten Russland und China blockiert worden. Die beiden Staaten haben als einzige formell Lieferungen bekanntgegeben, deren Volumen von Januar bis Mai mit knapp 106.100 Barrel angegeben wurde. Nordkorea ist seit 2006 wegen seines Atom- und Raketenprogramms mit UN-Sanktionen belegt. (Reuters/jW)

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