10.07.2020 / Feminismus / Seite 15

Lektüre: An.schläge in Zeiten der Pandemie

Die von drei Frauen initierte »Black Lives Matter«-Bewegung ist eines der Schwerpunktthemen der aktuellen Ausgabe des feministischen Magazins An.schläge, das achtmal jährlich in Wien herausgegeben wird. Die Afroamerikanerinnen Alicia Garza, Patrisse Cullors und Opal Tometi werden darin als als »Feminist Superheroines« – feministische Superheldinnen – vorgestellt. Darüber hinaus geht es im fünften diesjährigen Heft der Zeitschrift um den »psychischen Ausnahmezustand« während des Coronashutdowns und seine geschlechtsspezifischen Aspekte sowie um Drogenpolitik, die »Glorifizierung des kaputten weißen Mannes« in der Popkultur. Die notwendige sozialökologische Wende wird im Zusammenhang mit der Coronapandemie thematisiert. In einem Interview sieht die Soziologin Stefanie Graefe aber nur wenige Anzeichen dafür, dass diese bereits zu Einsichten führt, die den Wandel beschleunigen könnten. Überall werde Resilienz als Ausweg aus dem Schlamassel propagiert, kritisierte sie. »Im Kern besagt das Konzept, dass wir an krisenhaften Bedingungen unseres Daseins nichts ändern könnten und uns deshalb besser an diese anpassen, ›adaptieren‹ müssten.« Diese Lesart sei entpolitisierend. (clw)

www.anschlaege.at

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