10.06.2020 / Kapital & Arbeit

Sachsen: Warnstreiks in Betrieben der Ernährungsindustrie

Riesa. Bei zwei Betrieben der Ernährungsindustrie in Lommatzsch und Riesa sind am Dienstag die Belegschaften in einen Warnstreik getreten. Aufgerufen hatte dazu die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), die eine Angleichung der Löhne an das Niveau vergleichbarer westdeutscher Betriebe und Tarifgebiete anstrebt. »Im monatlichen Entgelt bestehen noch Lohnunterschiede von bis zu 800 Euro«, machte NGG-Verhandlungsführer Olaf Klenke deutlich. Den Beschäftigten gehe es darum, nicht länger als Beschäftigte zweiter Klasse behandelt zu werden, die teilweise Armutslöhne erhielten, so Klenke.

Die Gewerkschaft wolle in Verhandlungen mit dem Unternehmerverband erreichen, dass die Löhne stufenweise angepasst werden. Dabei solle es durchaus auch Öffnungsklauseln geben, um auf die individuelle Situation einzelner Betriebe eingehen zu können. Allerdings verweigere der Verband derzeit Verhandlungen. Statt dessen habe er seinen Mitgliedsbetrieben empfohlen, die Entgelte freiwillig um drei Prozent zu erhöhen.

Das Tarifgebiet der Ernährungsindustrie Sachsen umfasst nach Gewerkschaftsangaben insgesamt über 1.300 Menschen in einem Dutzend Betrieben. (dpa/jW)

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