06.06.2020 / Ausland

IAEO besorgt über iranische Blockade von Atominspektionen

Wien. Die internationale Atomenergiebehörde IAEO hat sich besorgt über die iranische Blockade der Besuche von Inspekteuren geäußert. In einem am Freitag in Wien veröffentlichten Bericht heißt es, der Iran verweigere den IAEO-Kontrolleuren schon seit vier Monaten den Zugang zu Orten, an denen Nuklearforschung und Entwicklung betrieben werde. Der Iran erkläre sich zwar zur Zusammenarbeit mit der Behörde bereit, wolle aber vorher »rechtliche Fragen klären«.

Nach Schätzungen der IAEO hat der Iran in den vergangenen Monaten seine Vorräte an angereichertem Uran aufgestockt. Die knapp 1,5 Tonnen angereichertes Uran seien etwa das Achtfache dessen, was nach der Vereinbarung von 2015 erlaubt sei, sagte IAEO-Chef Rafael Grossi. Im Wiener Atomabkommen von 2015, hatte Teheran der Einhaltung von Obergrenzen zugestimmt. Nach dem Ausstieg der USA aus dem Atomdeal im Jahr 2018 erfüllt auch der Iran seit vergangenem Jahr nicht mehr alle technischen Auflagen des Abkommens. Dies gilt besonders für die Limitierung des Urananreicherungsgrades sowie der Uranvorräte. (dpa/jW)

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