23.05.2020 / Inland

Rechte Chat-Gruppe: Polizei trennt sich von Beamten und Mitarbeiter in Hamm

Hamm. Nach Ermittlungen zu einer mutmaßlich rechten Terrorzelle hat sich die Polizei im nordrhein-westfälischen Hamm von einem Beamten und einem Verwaltungsmitarbeiter getrennt. »Nach der Auswertung von Chat-Verläufen gab es den dringenden Verdacht von Dienstpflichtverletzungen und erhebliche Zweifel an der Eignung zur Ausübung des Polizeiberufs«, teilten das Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten und die Polizei in Hamm am Freitag gemeinsam mit. Der Polizeibeamte wurde vorläufig des Dienstes enthoben. Auch ein Verwaltungsbeschäftigter des Polizeipräsidiums soll sich an dem Chat beteiligt haben. Er wurde vom Dienst freigestellt und soll fristlos gekündigt werden.

Die Polizei in Hamm hatte bereits im Februar über die Festnahme eines mutmaßlichen Unterstützers einer rechten Terrorzelle berichtet. Die Behörde war in die Kritik geraten, weil zuvor Hinweise auf die politische Einstellung des Verwaltungsmitarbeiters falsch bewertet worden waren. So war bereits 2018 auf dem Privatbalkon des Mannes eine Reichskriegsflagge aufgefallen. Außerdem trug er Kleidermarken, die in der rechten Szene beliebt sind. Ein Disziplinarverfahren aber gab es nicht. (dpa/jW)

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