21.05.2020 / Ausland

Drohende soziale Krise in Lateinamerika

Lima. Die Coronapandemie löst in Lateinamerika nach Einschätzung der Nichtregierungsorganisation »Aktion gegen den Hunger« auch eine wirtschaftliche und soziale Krise aus. Die Pandemie werde in der Region rund 29 Millionen Menschen in die Armut stürzen, teilte die Organisation am Mittwoch mit.

»In einer Gegend, in der bereits vor dem ersten Covid-19-Fall die Versorgung mit Lebensmitteln von einem Drittel der Bevölkerung nicht gesichert war, könnten der prognostizierte Rückgang der Wirtschaftskraft um fünf Prozent und der Anstieg der Arbeitslosigkeit um elf Prozentpunkte die größte Krise des Jahrhunderts auslösen«, sagte die Regionalchefin von »Aktion gegen den Hunger«, Benedetta Lettera.

Wegen der Ausgangssperren und der Schließung von Betrieben und Geschäften können viele Menschen ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen. Die sozialen Sicherungssysteme in Lateinamerika sind meist unzureichend. Auch die Auslandsüberweisungen beispielsweise von Arbeitsmigranten in den USA an ihre Familien in der Region dürften stark zurückgehen. (jW/dpa)

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