13.05.2020 / Kapital & Arbeit

Stornierungen verschärfen Krise bei Boeing

Seattle. Die Krise beim US-Flugzeugbauer Boeing hat sich im April weiter verschärft. Der Konzern hatte im Vormonat Aufträge für weitere 108 Maschinen des »Pannenflugzeugs« 737 Max verloren. Unter anderem kürzte die zum General-Electric-Konzern gehörende Leasingfirma Gecas ihre Bestellungen, wie aus Boeing-Angaben von Dienstag hervorgeht.

Damit hat der Airbus-Konkurrent erstmals seit Jahren Order für insgesamt weniger als 5.000 Flugzeuge verschiedener Typen in den Büchern. Im März wurden Bestellungen für 150 Maschinen der 737 Max storniert.

Das Modell war lange ein Bestseller für Boeing – nach zwei Abstürzen mit 346 Toten stehen alle Max-Flugzeuge aber weltweit am Boden. Nach Erkenntnissen von Unfallermittlern führte ein Assistenzsystem, das den Piloten bei der Steuerung helfen sollte, wegen fehlerhafter Sensordaten zu den Katastrophen.

Bei der Überprüfung des Modells traten weitere Probleme unter anderem in der Software zutage. Es ist immer noch unklar, wann die 737 Max wieder fliegen darf. Kunden verlieren die Geduld – zumal sie sich angesichts der Coronakrise auf eine lange Flaute im Luftverkehr einstellen und Geld sparen müssen. (dpa/jW)

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