15.04.2020 / Kapital & Arbeit

Adidas erhält staatliche Milliardenkredite

München. Der weltweit zweitgrößte Sportartikelhersteller Adidas erhält nun Milliardenkredite vom Staat. Die Bundesregierung habe am Dienstag einen Konsortialkredit über drei Milliarden Euro genehmigt, von denen die bundeseigene Förderbank KfW allein 2,4 Milliarden trage. Das teilte Adidas in Herzogenaurach mit. Die verbleibenden 600 Millionen Euro teilen sich mehr als sieben Banken. Durch die weltweiten Ladenschließungen ist dem hochprofitablen Unternehmen der Umsatz weggebrochen. Allein in China fehlten Adidas bis zu eine Milliarde Euro. Im Gegenzug für den Staatskredit muss das Unternehmen die Dividende für Aktionäre streichen, so lange der Kredit läuft. Auch der Aktienrückkauf wird ausgesetzt. Zudem verzichte der Vorstand in diesem Jahr auf alle Bonuszahlungen, was in der Regel rund zwei Drittel des Gehalts seien.

Zuletzt sah sich Adidas gezwungen, öffentlich dafür um Entschuldigung zu bitten, »Vermieter(innen) unserer Läden die Stundung der Miete für April zu verlangen«. Dies sei »von vielen von Ihnen als unsolidarisch empfunden« worden, wie es in einem offenen Brief hieß, den Adidas am 1. April veröffentlichte. (Reuters/jW)

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