11.01.2020 / 0

Here we go: The Pokes!

Michael Saager

Alles auf Start. Moderate Geschäftigkeit, in Erwartung dessen, was da heute alles kommen mag. Das Gewusel an den Ständen oben im Atrium nimmt zu. Hallo, wie geht‘s? Man kennt sich, erkennt sich, freut sich. Na, auch wieder hier? Blick in den Saal, ganz schön groß, und die Decke irritierend niedrig. Die vorderen Stuhlreihen sind schon besetzt. Wer früher kommt, ist näher dran. Wieder nach oben, ins Atrium, hier starten gleich die Pokes ihr Rosa-Luxemburg-Begrüßungskonzert. Akustisch, oder fast, der Bassist hat sich verstärkt. Abends gibt‘s dann noch ein lauteres. Los geht‘s. Freundlicher Opener einer freundlichen Band. Ein kleiner Folkpunkhit zwischen Büchertischen in Gewächshausklima. Die fünf Berliner scheinen sich wohl zu fühlen. »Welcome to hell« geht der Refrain, die Konferenz ist natürlich nicht gemeint. Platzwechsel, die Band musiziert sich durch den Raum, könnte hier oben ein paar Zuschauer mehr gebrauchen, kommt bestimmt noch. Der Sänger und Kopf der 2005 gegründeten Gruppe, ein Mann mit dem klingenden Namen Ian Beer, ist groß und schlank, seine Stimme rauh, heiser, charismatisch, alte Punkschule. Chorgesang gibt‘s auch. Chor? Na gut, alle singen gleichzeitig. Auf Teppich klingt das alles auch gleich viel besser, ein Stockwerk tiefer jetzt, im Raum, wo die Gruppe Tendenzen ausstellt. Zum Schluss geht‘s in den großen Saal, der inzwischen gut gefüllt ist. Ian Beer, der eine überraschend satte Sprechstimme hat, begrüßt die Anwesenden mit einem »Hoch die Tassen, auf das Gelingen des heutigen Tages!« Und fehlen wird er selbstverständlich nicht, der Pokes-Hit »God Save the Poke«. Wenn es ihn gibt, tut er das.

https://www.jungewelt.de/blogs/rls-2020/370693