02.01.2020 / Feuilleton / Seite 11

Opernregisseur Kupfer gestorben

Harry Kupfer, einer der erfolgreichsten Opernregisseure Deutschlands, ist mit 84 Jahren am Montag in Berlin gestorben. Das teilte seine Agentur Arsis in Wien am Dienstag mit. Kupfer, der 21 Jahre lang bis zum Jahr 2002 Chefregisseur an der Komischen Oper Berlin war, hatte mit seinen Inszenierungen unter anderem bei den Wagner-Festspielen in Bayreuth großen Erfolg. Zu den Meilensteinen von Kupfers Karriere gehörte auch die Produktion der zehn wichtigsten Opern von Richard Wagner an der Berliner Staatsoper Unter den Linden mit dem Dirigenten Daniel Barenboim.

Der am 12. August 1935 in Berlin geborene Schüler von Regiemeister Walter Felsenstein gab sein Debüt als Regisseur mit 23 Jahren bei Antonin Dvoraks »Rusalka« in Halle. Nach Engagements in Stralsund, Karl-Marx-Stadt, Weimar und zuletzt als Staatsoperndirektor in Dresden zog es ihn 1981 wieder nach Berlin und an die Komische Oper.

1978 brachte er in Bayreuth den »Fliegenden Holländer« auf die Bühne. Zehn Jahre später produzierte er dort mit Daniel Barenboim den »Ring des Nibelungen«. Er wolle auf der Bühne Menschen mit ihren Konflikten, Problemen und Widersprüchen zeigen, sagte Kupfer einmal.

In den letzten Jahren arbeitete er in Dresden und Sydney, brachte den »Ring« in Barcelona und den »Parsifal« in Helsinki heraus. In Salzburg inszenierte er mit großem Jubel den »Rosenkavalier«, in Shanghai ein Musical. Zur Seite stand ihm dabei immer wieder sein langjähriger Bühnenbildner Hans Schavernoch. (dpa/jW)

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