28.12.2019 / Kapital & Arbeit

UFO bestreikt Germanwings über Silvester

Frankfurt am Main. Nach dem Scheitern der Schlichtungsgespräche kurz vor Weihnachten hat die Flugbegleitergewerkschaft UFO am Freitag erneut Streiks bei der Lufthansa-Gruppe angekündigt. Demnach wird es ab kommendem Montag (30.12.) zu einer dreitägigen Arbeitsniederlegung bei der Lufthansa-Tochter Germanwings kommen. Weitere Streiktermine werde man frühestens nach dem 2. Januar verkünden, sagte UFO-Vize Daniel Flohr. Die Gewerkschaft hatte ihren Mitgliedern mitgeteilt, dass es über die Weihnachtsfeiertage weitere Versuche der Schlichter für kurzfristige Lösungen gegeben habe. Auch am Freitag wurde dem Vernehmen nach noch intensiv telefoniert, die Versuche sind aber wohl erfolglos geblieben. Laut UFO hat sich das Management in den Schlichtungsgesprächen nicht bewegt. Daher sei es erforderlich, erneut auf die Straße zu gehen.

Zur Lösung des Konflikts hat der Tarifexperte des unternehmernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Hagen Lesch, den Einsatz eines Mediators vorgeschlagen. »Hier scheint offensichtlich viel Vertrauen auf beiden Seiten verloren gegangen zu sein«, sagte er der Rheinischen Post (Samstagausgabe). Zunächst müsse ein Mediator mit den Parteien ausloten, ob sie überhaupt ernsthaft miteinander verhandeln wollen. Die Gewerkschaft brauche offenbar mehr Gewissheit, dass die Lufthansa sie als Verhandlungspartner ernst nehme. Erst dann könne die eigentliche Schlichtung beginnen.

Über Monate hatte Lufthansa sich geweigert, UFO als Verhandlungspartner anzuerkennen. Erst nach einem umfassenden Warnstreik mit 1.500 ausgefallenen Flügen im November zeigte sich das Management grundsätzlich gesprächsbereit. (dpa/jW)

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