14.12.2019 / Ausland

Indien: Proteste gegen Gesetzesänderung weiten sich aus

Gauhati. In Indien haben sich die Proteste gegen das am Freitag in Kraft getretene Staatsbürgerschaftsgesetz auf weitere Regionen ausgeweitet. Begonnen hatten sie in Assam im Nordosten des Landes, am Freitag gingen auch in Neu-Delhi, Amritsar, Kolkata, Kerala und im Bundesstaat Gujarat Menschen auf die Straße. In der Hauptstadt Neu-Delhi ging die Polizei mit Schlagstöcken und Tränengas gegen Hunderte Studenten vor, wie im Fernsehen zu sehen war.

Das indische Oberhaus hatte am Mittwoch ein Gesetz verabschiedet, das Hunderttausenden Einwanderern die Staatsbürgerschaft ermöglicht. Nur Muslime sind ausgeschlossen. Das Gesetz gewährt Angehörigen religiöser Minderheiten aus Bangladesch, Pakistan und Afghanistan, die vor 2015 ohne gültige Papiere ins Land kamen, die Staatsbürgerschaft.

Kritiker der Gesetzesänderung werfen der hindu-nationalistischen Partei BJP von Premierminister Narendra Modi vor, die 200 Millionen Muslime im Land zu diskriminieren. Die Proteste im Nordosten Indiens richten sich allerdings nicht gegen den Ausschluss von Muslimen, sondern gegen die vereinfachten Zugangsmöglichkeiten für hinduistische Einwanderer aus Bangladesch. (AFP/jW)

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