10.12.2019 / Ausland

»Fridays for Future« in Madrid: »Form von Umweltrassismus und Apartheid«

Madrid. Die ugandische Aktivistin Hilda Flavia Nakabuye hat auf einer Pressekonferenz der Jugendbewegung »Fridays for Future« in Madrid die Verweigerung effektiver Klimaschutzmaßnahmen im globalen Norden scharf kritisiert. »Da die entwickelten Länder nicht oder nur sehr wenig handeln, halte ich die Klimakrise für eine Form von Umweltrassismus und Apartheid. Wir sind schwer verwundet von den Taten, Worten und Handlungen derer, die Macht haben«, sagte Nakabuye laut einem Bericht des Schweizer Nachrichtenportals Watson am Montag in Madrid. Die wirtschaftlich starken Länder sollten sich schämen, angesichts der Menge an Treibhausgasen, die sie im Vergleich zum afrikanischen Kontinent produzierten, schimpfte die junge Frau. Sie habe gedacht, nun sei die Zeit gekommen, in der die Industriestaaten »ihren Dreck aufräumen«. Aber die interessiere das alles nicht.

Die schwedische Gründerin von »Fridays for Future«, Greta Thunberg, hatte mit ihrer deutschen Mitstreiterin Luisa Neubauer zu der Pressekonferenz während der Weltklimakonferenz in der spanischen Hauptstadt eingeladen, um dort weniger prominente Aktive aus besonders betroffenen Teilen der Welt zu Wort kommen zu lassen. »Wir haben bemerkt, dass wir einige Medienaufmerksamkeit bekommen«, sagte Thunberg. Aber nicht ihre Geschichte müsse erzählt und gehört werden, sondern vor allem die der Menschen im globalen Süden.

»Wir bezahlen für etwas, das wir nicht verursacht haben – denn wie produzieren weniger als 0,00001 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen«, sagte der Aktivist Carlon Zackhras von den Marshallinseln, einem der kleinsten Staaten der Erde. (jW)

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