05.12.2019 / Ausland

Wieder US-Botschafter im Sudan

Washington. Rund sechs Monate nach dem Sturz des sudanesischen Präsidenten Omar Al-Baschir wird die US-Regierung erstmals wieder einen Botschafter in das Land im Nordosten Afrikas entsenden. Damit soll die Übergangsregierung bei ihrem »Reformkurs« unterstützt werden, erklärte US-Außenminister Michael Pompeo am Mittwoch. Zuletzt hatte es vor 23 Jahren einen US-Botschafter in Khartum gegeben. Der seit August amtierende Regierungschef der Übergangsregierung, Abdullah Hamduk, befand sich dem Außenministerium zufolge diese Woche zu einem Besuch in Washington. Hamduk habe infolge des Militärputsches ein ziviles Kabinett gebildet und wichtige Personalentscheidungen getroffen, um mit der Politik und den Methoden der ehemaligen Regierung zu brechen, erklärte Pompeo.

Al-Baschir hatte den Sudan fast 30 Jahre regiert. Unter dem Druck monatelanger Massenproteste wurde er im April von der Armee abgesetzt. Im Juli einigten sich dann das Militär und die zivile Opposition auf eine Übergangsregierung, die den Weg für Wahlen in drei Jahren ebnen soll. Das Land wird nun von einem »Souveränen Rat« aus Militärs und Zivilisten sowie einem Kabinett regiert, das von Hamduk geführt wird. (dpa/jW)

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