27.11.2019 / Ausland

Kolumbien: Gewerkschaften kündigen neue Proteste an

Bogotá. Nach Verhandlungen mit der rechtskonservativen Regierung von Präsident Iván Duque haben Gewerkschaften und soziale Bewegungen in Kolumbien neue Proteste angekündigt. Am Mittwoch sollten die Menschen im ganzen Land erneut gegen die Regierung auf die Straße gehen, teilte der Gewerkschaftsverband CUT am Dienstag mit. Die Gewerkschaften werfen der Regierung vor, »Reformen« zu Lasten von Arbeitern, Rentnern und Berufsanfängern durchsetzen zu wollen. Duque kündigte nach den Verhandlungen eine Reihe von Maßnahmen zur Entlastung von Familien und Rentnern an. So sollen die ärmsten 20 Prozent der Kolumbianer von der Mehrwertsteuer befreit, die Krankenversicherungsbeiträge der Pensionäre gesenkt und Anreize für die Schaffung neuer Arbeitsplätze gesetzt werden.

Seit Tagen gehen in dem südamerikanischen Land Zehntausende Menschen gegen die Regierung auf die Straße. Durch das brutale Vorgehen der Polizeikräfte und der auf die Niederschlagung von »Aufständen« spezialisierten Einheit »Esmad« kamen bislang vier Menschen ums Leben. (dpa/jW)

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