19.11.2019 / Ausland

ICC prüft Vorwürfe gegen britische Truppen

London. Die Staatsanwaltschaft am Internationalen Strafgerichtshof (ICC) in Den Haag will die in einem BBC-Film geäußerten Vorwürfe von Kriegsverbrechen gegen britische Soldaten in Afghanistan und dem Irak prüfen. Die Erkenntnisse aus der Dokumentation könnten für laufende Untersuchungen der Staatsanwaltschaft von großer Bedeutung sein, hieß es am Montag in einer Erklärung.

In der Sendung, die am späten Abend ausgestrahlt werden sollte, werfen Polizeiermittler der Regierung in London vor, Tötungen von Zivilisten durch britische Truppen vertuscht zu haben. Die Ermittler hätten glaubwürdige Beweise für Kriegsverbrechen gefunden, heißt es in der Dokumentation, die auf einer gemeinsamen Recherche der BBC und der Zeitung The Sunday Times beruht. Dabei gehe es unter anderem um die Tötung von vier jungen Afghanen im Jahr 2012 sowie um die Tötung und Folter von Gefangenen im Irak. Das Verteidigungsministerium in London bestritt, dass es versucht habe, Vorwürfe zu verbergen. Britische Militärstaatsanwälte hätten die Fälle untersucht und danach entschieden, dass weitere Schritte nicht nötig seien. (dpa/jW)

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