07.11.2019 / Ausland

Ehemaliger EU-Abgeordneter angeklagt

Innsbruck. Ein früherer EU-Abgeordneter der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) ist wegen schweren Betrugs mit einer Schadenssumme von fast 410.000 Euro angeklagt worden. Richard Seeber aus Tirol soll Scheinverträge und Scheinrechnungen für nicht erfolgte Dienstleistungen bei der Generaldirektion für Finanzen des Europäischen Parlaments abgerechnet haben. Das teilte die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft am Mittwoch der Deutschen Presseagentur mit. Seeber zeigte sich der Agentur gegenüber »verwundert« über die Anklageerhebung. Er sei von einer Einstellung des Verfahrens ausgegangen.

Die anonym bei der Staatsanwaltschaft erhobenen Vorwürfe beziehen sich auf Beratungsleistungen aus den Jahren 2006 bis 2010. Seeber erklärte der dpa, dass ihm ein »akademisch gebildeter Techniker mit ausgezeichneten Kenntnissen in den Naturwissenschaften und der Technik« beratend zur Seite gestanden habe. Die Bezahlung des Beraters sei »im Einklang mit den Bestimmungen« des Parlaments erfolgt. Der Berater ist jedoch wegen gewerbsmäßigem schweren Betrug angeklagt. Der Prozess wird voraussichtlich am Landgericht Innsbruck stattfinden. (dpa/jW)

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