26.10.2019 / Kapital & Arbeit

Tarifverhandlungen in der Altenpflege

Berlin. Die Verhandlungen über einen bundesweiten Tarifvertrag für die Altenpflege zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und Branchenverband BVAP haben am Freitag in Berlin begonnen. »Es ist gut, dass wir dieses ambitionierte Projekt jetzt gestartet haben, aber wir haben noch viel Arbeit vor uns. Es werden schwierige Verhandlungen«, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Sylvia Bühler im Anschluss. Beide Seiten hätten sich darauf verständigt, auch einen Tarifvertrag für die Auszubildenden abzuschließen.

Ziel ist es laut der Gewerkschaft, noch in diesem Jahr einen Tarifvertrag für die Beschäftigten abzuschließen, der sich auf die gesamte Altenpflege erstreckt. Diese tariflichen Regelungen müssten dann auch Unternehmen einhalten, die bislang sehr niedrige Löhne zahlen und schlechte Arbeitsbedingungen bieten. Bestehende bessere Tarifverträge blieben von dem neuen bundesweiten Tarifvertrag unberührt. Bühler: »Überall werden gute, engagierte Beschäftigte für die Altenpflege gesucht; die kann man nur durch gute Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung gewinnen.« Ein bundesweit geltender Tarifvertrag mit rechtlich verbindlichen Mindestbedingungen sichere das Lohnniveau in diesem gesellschaftlich wichtigen Arbeitsfeld nach unten ab und schütze vor einem ruinösen Wettbewerb. Konkret fordert die Verdi-Tarifkommission für Beschäftigte ohne Ausbildung ein Einstiegsentgelt von 13,50 Euro pro Stunde, für Beschäftigte mit dreijähriger Ausbildung soll es 16,70 Euro pro Stunde betragen. (jW)

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