28.09.2019 / Kapital & Arbeit

IWF: Athen soll weniger sparen

Athen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) drängt Athen und die Kreditgeber in der Eurozone, sich auf eine Lockerung der griechischen Haushaltsziele zu verständigen. Dadurch könne der Weg für eine nachhaltige Erholung von Wirtschaft und Sozialsystem geebnet werden, erklärte der IWF am Freitag. Griechenland visiert in den kommenden drei Jahren einen Haushalts-Primärüberschuss von jeweils 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) an. Zwar wird Griechenland dieses Jahr nach der Prognose des IWF sein Ziel erreichen. Aber schon für das kommende Jahr empfiehlt der Fonds, dass das Plus geringer ausfallen sollte. Bisher will Griechenland die Zielmarke erst nach 2020 auf 2,2 Prozent senken. Der IWF begründet seine Einschätzung mit einer ausgeprägten ökonomischen Flaute, nicht gedeckten Ausgaben für Sozialhilfe und überfälligen Investitionen.

Die neue konservative griechische Regierung hatte Anfang September bei ihren internationalen Geldgebern um mehr Flexibilität bei den Haushaltszielen gebeten. Der IWF erwartet für Griechenland in diesem und im kommenden Jahr jeweils ein Wirtschaftswachstum von zwei Prozent. Zu den Risiken für eine Konjunkturerholung des Euro-Landes zähle vor allem ein schwacher Bankensektor. (Reuters/jW)

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