14.08.2019 / Ausland

Waldbrände in Griechenland – Euböa in Ausnahmezustand

Auf der griechischen Insel Euböa, nördlich von Athen, wurde aufgrund eines Großfeuers am Dienstag der Ausnahmezustand ausgerufen. Nach wochenlanger Dürre und bei starken Winden sind am dritten Tag in Folge zahlreiche Waldbrände ausgebrochen. Die Feuerwehr kämpft seit den frühen Morgenstunden gegen die Flammen in einem riesigen dicht bewaldeten Pinienwald. Mehr als 200 Feuerwehrleute, rund 75 Einsatzfahrzeuge, fünf Helikopter und sechs Flugzeuge waren im Einsatz.

»Auf Euböa haben wir Flammen, die 20 bis 30 Meter hoch sind«, sagte der Sprecher der Feuerwehr, Vasileios Vathrakogiannis, im staatlichen Rundfunk. Auf der rund 100 Kilometer östlich von Athen gelegenen Ägäis-Insel wurden ein Kloster und vier Dörfer geräumt, wie die Behörden mitteilten.»Wir haben bislang keine Opfer oder Verletzte«, fügte der Sprecher hinzu. Wegen der starken Rauchbildung könnten Löschflugzeuge nur begrenzt eingesetzt werden, hieß es.

Die Auswirkungen der Brände spürten auch die Einwohner der griechischen Hauptstadt und anderer Städte im Süden Griechenlands: Die Winde trieben Rauchschwaden bis in das etwa 90 Kilometer von Euböa und Theben entfernte Athen. Beißender Geruch verbrannten Holzes machte den Menschen zu schaffen. In einigen Vororten ging »Asche wie Schneeflocken nieder«, sagten Augenzeugen. Ärzte rieten älteren Menschen und Einwohnern, die unter Atemwegsproblemen leiden, zu Hause zu bleiben.

Berichten zufolge hat das Land die Bereitstellung von acht Löschflugzeugen beim Europäischen Katastrophenschutz beantragt. Kroatien und Italien haben laut dem staatlichen Fernsehen bereits geantwortet und Flugzeuge in die Region entsandt. Mit einer Reaktion weiterer Ländern wird seitens der griechischen Regierung bereits gerechnet. (dpa/jW)

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