30.07.2019 / Kapital & Arbeit

Jenoptik will sein Militärtechnikgeschäft verkaufen

Jena. Der Thüringer Technologiekonzern Jenoptik will sich von seinem Militärtechnikgeschäft und damit etwa einem Fünftel des Konzernumsatzes trennen. Der Verkaufsprozess werde mit Zustimmung des Aufsichtsrates gestartet, teilte der Vorstand des TecDax-Unternehmens am Montag in Jena mit. Geplant sei ein Komplettverkauf, der Vorstand sprach von sämtlichen Geschäftsanteilen des Bereichs Vincorion. In ihm waren im vergangenen Jahr die Fertigung von Wehrtechnik – dazu gehören Komponenten für Schützenpanzer und Kampfjets – sowie der mechatronische Bereich von Jenoptik zusammengefasst worden.

Der Vorstand hatte bereits seit einiger Zeit signalisiert, dass eine Trennung von der Wehrtechnik nicht ausgeschlossen sei. Das Umsatzvolumen von Vincorion mit Produkten auch für die Luftfahrt- und Bahnindustrie lag im vergangenen Jahr nach Jenoptik-Angaben bei 166 Millionen Euro. Der Konzernumsatz betrug rund 835 Millionen Euro. Von den rund 4.000 Jenoptik-Beschäftigten arbeiten etwa 790 in dem zum Verkauf stehenden Bereich.

Zur Begründung hieß es, Jenoptik wolle sich auf sein Kerngeschäft mit Lasern, Messtechnik und optischen Systemen konzentrieren. Einnahmen aus der Trennung von Vincorion sollen in das Auslandsgeschäft vor allem in Amerika und Asien gesteckt werden. (dpa/jW)

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