27.07.2019 / Geschichte / Seite 15

Anno ... 31. Woche

1899, 29. Juli: Vertreter von 26 Staaten verabschieden auf der Haager Friedenskonferenz im niederländischen ’s-Gravenhage, die seit dem 18. Mai tagt, die Konvention über die friedliche Beilegung internationaler Streitigkeiten und die Konvention über die Gesetze und Gebräuche des Landkrieges, die »Haager Landkriegsordnung«.

1914, 31. Juli: Der sozialistische Politiker Jean Jaurès, ein führender Vertreter des französischen Reformismus und Kriegsgegner, wird in einem Pariser Café vom Nationalisten Raoul Villain ermordet. Der Attentäter wird 1918 – Frankreich zählt zu den Siegermächten des Ersten Weltkriegs – nach über vierjähriger Untersuchungshaft vor Gericht freigesprochen.

1914, 1.–4. August: Der Erste Weltkrieg beginnt mit der deutschen Mobilmachung und der Kriegserklärung Kaiser Wilhelms II. an Russland (1.8.) und Frankreich (3.8.). Die deutschen Truppen marschieren ohne jede Kriegserklärung noch am 1. August in das neutrale Luxemburg und am 4. August in das neutrale Belgien ein. Daraufhin erklärt Großbritannien dem Deutschen Reich den Krieg. Am selben Tag votiert der Reichstag einstimmig, auch die SPD-Fraktion, für die Aufnahme von Kriegskrediten.

1919, 31. Juli: Mit 262 Jastimmen verabschiedet die Nationalversammlung die »Weimarer Verfassung« gegen die Stimmen von USPD, Deutschnationaler Volkspartei (DNVP) und Deutscher Volkspartei (DVP). Das Reich wird zur parlamentarischen Republik erklärt. Der auf vier Jahre gewählte Reichstag übt die Gesetzgebung, das Budgetrecht und die Kontrolle der Exekutive aus. Als starkes Gegengewicht wird das Amt des Reichspräsidenten mit weitreichenden Befugnissen ausgestattet. Dazu gehört das Recht zur Reichstagsauflösung sowie auf Grundlage von Artikel 48 das Recht zur Verhängung des Ausnahmezustands und zum Erlass von Notverordnungen. Die Verfassung wird am 11.8. vom Reichspräsidenten Friedrich Ebert unterzeichnet und tritt am 14.8. in Kraft.

1944, 1. August: In Warschau beginnt der Aufstand der Polnischen Heimatarmee gegen die deutschen Besatzungstruppen. Von der polnischen Exilregierung in London befohlen, war er die größte einzelne bewaffnete Erhebung gegen die deutsche Wehrmacht im besetzten Europa während des Zweiten Weltkrieges. Die Widerständler kämpften 63 Tage, bevor sie angesichts der aussichtslosen Situation kapitulierten. Die deutschen Truppen begingen Massenmorde unter der Zivilbevölkerung, die Stadt wurde nach dem Aufstand fast vollständig zerstört.

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