13.07.2019 / Kapital & Arbeit

Konzerne wechseln Steueroasen

Mannheim. Die neuen Meldepflichten für Großkonzerne in der Europäischen Union zeigen laut einer Studie Wirkung. Internationale Konzerne nutzen einer Analyse des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zufolge kaum noch Steueroasen außerhalb Europas, wie die Bahamas oder das britische Überseegebiet Cayman Islands, um Abgaben zu sparen.

Vor allem das »Country-by-Country-Reporting« wirkt laut ZEW, also die Pflicht, heimischen Steuerbehörden Umsätze, Gewinne, Mitarbeiterzahlen und Steuerzahlungen aufgeschlüsselt nach dem einzelnen Land der Geschäftstätigkeit zu melden. »Das Schließen der Steueroasen hatte tatsächlich den Effekt, dass dort weniger Gewinne von den jetzt meldepflichtigen Unternehmen registriert werden«, sagte Studienleiter Christoph Spengel dem Handelsblatt. Der Nebeneffekt sei allerdings, dass die Konzerne mehr in europäischen Niedrigsteuerländern investierten. Um »wettbewerbsfähig« zu bleiben, müssten die Unternehmenssteuern in Deutschland gesenkt werden, so Spengel. (dpa/jW)

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