16.05.2019 / Ausland

Sea-Watch rettet 65 Migranten – Salvini warnt

Rom. Trotz Warnung des italienischen Innenministers Matteo Salvini hat die deutsche Hilfsorganisation Sea-Watch 65 Migranten im Mittelmeer vor der libyschen Küste gerettet. Darüber habe man die Behörden in Malta, Italien, Libyen und den Niederlanden informiert, erklärte die Organisation am Mittwoch. Die Menschen – darunter 13 Kinder und Jugendliche sowie zwei Babys – seien auf einem Schlauchboot unterwegs gewesen. Die privaten Seenotretter hätten 30 Seemeilen von der libyschen Küste entfernt eingegriffen.

Bei der Abfahrt des Schiffs »Sea-Watch 3« am Wochenende im französischen Marseille hatte Salvini der Organisation bereits mit einer Blockade gedroht. Am Mittwoch warnte er die NGO offiziell davor, sich italienischen Gewässern zu nähern, und beschuldigte sie, die Migranten in libyschen Gewässern aufgenommen zu haben. »Unsere Häfen sind und bleiben geschlossen«, erklärte Salvini.

Der Parteichef der rechten Lega verbietet seit seinem Amtsantritt vor einem Jahr NGOs, mit ihren Schiffen in Italien anzulegen. Seitdem waren immer wieder Schiffe auf dem Meer blockiert oder bei ihrer Ankunft in Italien vorübergehend festgesetzt worden. (dpa/jW)

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