20.05.2019 / Feuilleton / Seite 10

Was tun?

Pierre Deason-Tomory

Bundesfinanzministrant Scholz, die rote Null der Regierung, hat beschlossen, den höchsten Wehretat Deutschlands seit Barbarossa-Zeiten durch eine Erhöhung der Tabaksteuer gegenzufinanzieren.

Das ist natürlich grober Unfug, muss ihm aber nachgesehen werden, weil der arme Mann Olaf heißt, und von Sinnen ist. In seiner Eigenschaft als stellvertretender SPD-Bundesvorsitzender kämpft Olaf mit Andrea Nahles darum, wer der nächste Kanzlerkandidat der SPD werden darf. Kanzlerkandidat! Der SPD! Fantastisch. Mit einem derart aggressiven Realitätsverlust kann man auch Umweltbeauftragter von Bayer-Monsanto werden. Aber den Job hat gerade erst ein Exabgeordneter der Grünen übernommen.

In einer schlecht ausgeleuchteten Raucherkneipe in Weimar diskutieren die regelmäßigen Barhocker revolutionäre Gegenstrategien zu Olafs Schnapsidee. Man einigt sich schnell darauf, versteuerte Tabakwaren zu boykottieren und ab sofort nur noch unversteuert zu kiffen. Pur. Dann werden die möglichen Folgen abgewogen.

Mork: Am Sonntag habe ich nach dem Frühstück von der Bong gezogen. Die stand noch vom Vorabend da. Danach habe ich versehentlich ins Waschbecken gepullert.

Jenny, Morks Frau: Habe ich auch schon mal versucht, klappt bei mir nicht.

Mork: Ein Wunder, dass ich mir die Zähne nicht mit Rasiercreme geputzt habe.

Jenny: Du putzt dir die Zähne?

Mork: Was dann passierte, weiß ich nicht mehr. Drei Stunden später bin ich in der Badewanne aufgewacht, weil ich schrecklichen Durst hatte.

Zecke: Wie hoch ist eigentlich gerade die Branntweinsteuer?

Der Wirt: Die haben sie zwanzig-achtzehn abgeschafft.

Zecke: Na denn …

Und sie tranken unverzüglich.

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