26.04.2019 / Inland

Boris Palmer pöbelt weiter

Tübingen. Boris Palmer habe »eine Tür zu einem rassistischen Weltbild aufgestoßen«, teilten die Chefs der Grünen Partei des Tübinger Oberbürgermeisters, Robert Habeck und Annalena Baerbock, am Donnerstag mit. »Er hat Menschen nach äußeren Merkmalen beurteilt und die Frage, wer zu unserer Gesellschaft gehört, daraus abgeleitet.« Palmer hatte auf Facebook eine Werbekampagne der Deutschen Bahn mit Deutschen unterschiedlicher Hautfarbe kommentiert: »Welche Gesellschaft soll das abbilden?«

Eine Gruppe Berliner Grünen-Politiker um Svenja Borgschulte hat in einem offenen Brief bereits den Parteiausschluss des »rechtspopulistischen Pöblers« gefordert. So weit wollen die Parteichefs nicht gehen. Ausschlussverfahren seien »enorm schwierig«, erklärten Habeck und Baerbock. Sie hoffen nach einem persönlichen Gespräch mit Palmer, dass dieser »ernsthaft darüber nachdenkt, was solche Äußerungen für den Zusammenhalt in der Gesellschaft bedeuten«. Erste Stellungnahmen Palmers vermittelten kaum diesen Eindruck. Er schimpfte auf »Meinungstyrannen« und »antidemokratische Debattenverweigerung«. (dpa/jW)

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