15.01.2019 / Schwerpunkt / Seite 3

Hintergrund:Gefährliche ­Seefahrt

Zehn Tage, Dutzende Tote – immer wieder kommt es im internationalen Schiffsverkehr zu verhängnisvollen Zwischenfällen. Eine Auswahl seit Beginn des Jahres:

In der Neujahrsnacht machte ein Feuer an Bord der 200 Meter langen »Sincerity Ace« zwischen Japan und Hawaii einen Autotransporter (Flagge: Panama) manövrierunfähig. 16 der 21 Besatzungsmitglieder wurden geborgen, vier Seeleute starben, einer gilt als vermisst.

Am Morgen des 2. Januar kenterte der 80 Meter lange Stückgutfrachter »London« (Flagge: Palau) etwa 80 Seemeilen nordöstlich der Insel Pengjia im Nordosten von Taiwan. Nur fünf der 15 Besatzungsmitglieder wurden gerettet, zehn werden vermisst.

Am Morgen des 3. Januar brach an Bord des 320 Meter langen deutschen Containerschiffs »Yantian Express« auf dem Weg nach Halifax ein Großfeuer aus. Es dauerte eine Woche, den Brand unter Kontrolle zu bekommen – ohne Personenschäden.

Am 4. Januar kurz nach Mitternacht wurde das 237 Meter lange Containerschiff »MSC Mandy« (Flagge: Panama) rund 50 Seemeilen südlich von Benin überfallen. Die bewaffneten Piraten nahmen sechs Mann als Geiseln. Das Schiff erreichte den Hafen von Lagos, die Geiseln sollen nach Benin gebracht worden sein.

Am 6. Januar sank das chinesische Küstenmotorschiff »Jie Hai 189« südlich von Ningbo nach einer Kollision mit einem anderen Schiff. Einzelheiten wurden bislang nicht bekannt, es wurde nur berichtet, dass von fünf Crewmitgliedern eines gerettet werden konnte, die übrigen gelten als vermisst.

In der Nacht vom 6. auf den 7. Januar kollidierte der unter Panama-Billigflagge fahrende, 210 Meter lange Holztransporter »Daio Southern Cross« im Golf von Tonkin mit einem Binnenschiff. Letzteres brach in zwei Teile und sank. Ein Mann wurde tot geborgen, vier gerettet, die 20 Seeleute des Holzfrachters blieben unversehrt.

Am Morgen des 7. Januar brach der 114 Meter lange russische Frachter »Volgo Balt 214«, mit Kohle beladen auf dem Weg vom Don-Hafen Asow ins türkische Samsun, rund 80 Seemeilen vor dem Zielhafen im Sturm auseinander und versank. Sieben der 13 Mann Besatzung konnten gerettet werden, sechs starben.

Am 7. Januar erklärte Indonesiens Seefahrtbehörde den seit Ende Dezember vermissten Tanker »Namse Bangdzod« für verschwunden. Das mit Palmöl beladene Schiff war von Sampit (Borneo) unterwegs nach Jakarta. Von dem Schiff samt elf Mann Besatzung fehlt jede Spur, es wird ein Piratenüberfall vermutet.

Gegen Mittag des 8. Januar löste eine schwere Gasexplosion in einem Ladetank des vietnamesischen Produktentankers »Aulac Fortune« vor Hongkong ein Großfeuer aus. 24 Mann konnten gerettet werden, einer starb, drei werden vermisst. (bi)

https://www.jungewelt.de/artikel/347166.maritime-unfälle-hintergrund-gefährliche-seefahrt.html