23.07.2018 / Sport / Seite 16

Just a little bit ...

Ortsmarke. Fußballnationalspieler Mesut Özil hat sich erstmals öffentlich zur Affäre um ein Foto mit dem türkischen Staatspräsidenten Erdogan geäußert und sich zu dem Bild bekannt. Er erklärte auf seinen Profilen in den sogenannten sozialen Netzwerken: »In meiner Brust schlagen zwei Herzen, ein deutsches und ein türkisches. Während meiner Kindheit hat mich meine Mutter gelehrt, immer respektvoll zu sein und nie zu vergessen, wo ich herkomme. (…) Für mich hatte das Bild mit Präsident Erdogan nichts mit Politik oder Wahlen zu tun – es bedeutete für mich eine Frage des Respektes vor dem höchsten Amt im Land meiner Familie. Mein Beruf ist Fußballspieler und nicht Politiker. Unser Treffen stellte zudem keinerlei Zustimmung zu irgendeiner politischen Richtung dar. (…) Für mich macht es keinen Unterschied, wer der Präsident ist, für mich kam es darauf an, dass es der Präsident ist. (…) Ich verstehe, dass dies möglicherweise schwierig zu verstehen ist, da in den meisten Kulturen führende Politiker nicht von der Person dahinter getrennt werden können. In diesem Fall ist es jedoch anders. Wie auch immer das Ergebnis der letzten Wahl oder der Wahl davor gewesen wäre – ich hätte immer noch das Foto gemacht.« (jW)

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