Potsdam. Der am Freitag in Potsdam tagende NSU-Untersuchungsausschuss thematisierte erneut den Umgang des Brandenburger Verfassungsschutzes mit Neonaziinformanten. Zu Carsten Szczepanski – V-Mann-Deckname »Piatto« – hielt die Behörde auch während seiner Haftzeit Mitte der 1990er Jahre Kontakt und verschaffte ihm offenbar Hafterleichterungen.
Szczepanski pflegte in den 90er Jahren Kontakte zum rassistischen Ku-Klux-Klan in den USA, versuchte diesen auch in Deutschland aufzubauen. Im Februar 1995 wurde er wegen versuchten Mordes an einem Nigerianer zu acht Jahren Haft verurteilt.
41mal besuchten Verfassungsschutz-Mitarbeiter laut RBB den vorbestraften rechten Gewalttäter in der JVA Brandenburg/Havel. Die Vergünstigungen für den Neonazi gingen offenbar soweit, dass dieser aus der Haft heraus ein Szenefanzine namens »United Skins« herausgeben konnte. (jW)