18.11.2017 / Geschichte / Seite 15

Anno … 47. Woche

1927, 22. November: Die albanische Regierung unter Präsident Ahmet Zogu schließt ein Defensivbündnis mit dem faschistischen Italien. Der sogenannte zweite Tirana-Pakt mit einer vereinbarten Dauer von 20 Jahren, enthält wie der erste Pakt aus dem Vorjahr neben militärischen auch wirtschaftliche Bestimmungen. So tritt Tirana unter anderem die Rechte an der Förderung von Erdöl an Rom ab. Die Folge ist eine Dominanz Italiens sowohl in der Innen- wie in der Außenpolitik des Landes, das de facto zu einem Protektorat Mussolinis wird.

1942, 22. November: In Folge einer Gegenoffensive der Roten Armee wird die 6. Armee der faschistischen Wehrmacht bei Stalingrad (heute Wolgograd) komplett von sowjetischen Truppen umschlossen. Die Wehrmachtsführung versorgt die Eingeschlossenen daraufhin auf dem Luftwege, was mit der Zeit aber immer schwieriger wird. Ende Januar gelingt es der Roten Armee, den immer kleiner werdenden Kessel zu teilen. Am 2. Februar 1943 kapitulieren schließlich die letzten deutschen Truppen. Die Schlacht von Stalingrad ist ein Wendepunkt des im Juni 1941 begonnenen Krieges gegen die Sowjetunion.

1967, 21. November: Die 14. Große Strafkammer des Landgerichts Moabit in Westberlin spricht den Kriminalobermeister Karl-Heinz Kurras, der am 2. Juni bei Protesten gegen den Besuch des Schahs in der Bundesrepublik den Studenten Benno Ohnesorg erschossen hat, frei. Zwar sei klar, dass die Tötung »rechtswidrig« war, es könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass Kurras sich tatsächlich, wie er behauptet, in einer lebensbedrohlichen Situation befunden habe. In den folgenden Jahren kommt es zu drei weiteren Verfahren gegen den Polizisten, verurteilt wird er aber nicht.

1992, 21. November: Bei einer Auseinandersetzung mit Neonazis wird der 27jährige Antifaschist und Hausbesetzer Silvio Meier im U-Bahnhof Samariterstraße in Berlin-Friedrichshain durch mehrere Messerstiche getötet.

1992, 25. November: Das Parlament der am 29. März 1990 gegründeten Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik beschließt ein Gesetz, das die Auflösung des gemeinsamen Staates zum 1. Januar 1993 vorsieht. Damit konstituieren sich die beiden unabhängigen Staaten Tschechien und Slowakei.

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