21.10.2017 / Geschichte / Seite 15

Anno … 43. Woche

1917, 23. Oktober: Das Zentralkomitee der Bolschewiki bildet unter Vorsitz Lenins ein Politisches Büro zur Vorbereitung und Leitung des bewaffneten Aufstands. Zwei Tage später wird beim Petrograder Sowjet das Revolutionäre Militärkomitee gebildet, dem u. a. Trotzki, Dzierzynski, Swerdlow, Stalin und Uritzki angehören.

1927, 26. Oktober: Der Unternehmer Gustav Schickedanz gründet in Fürth das Versandhaus Quelle. Schickedanz, der 1932 der NSDAP beitritt, baut das Unternehmen unter anderem durch günstige Zukäufe im Rahmen der sogenannten Arisierung zu einem Großbetrieb mit bis zu zwei Millionen Kunden im Jahr 1938 aus. 1943 wird aufgrund von Kriegsschäden der Betrieb eingestellt. Schickedanz erhält von den Alliierten 1945 zunächst Berufsverbot, wird aber im März 1949 in einem Entnazifizierungsverfahren lediglich als »Mitläufer« eingestuft und kehrt an die Spitze des Versandhauses zurück.

1952, 23. Oktober: Wegen ihrer offenen Bezugnahme auf die NSDAP wird die Sozialistische Reichspartei vom Bundesverfassungsgericht verboten. Die zeitweise 40.000 Mitglieder zählende Partei, die den »Anspruch auf die Gesamtheit des Reichsraumes« aufrechterhält und antisemitische Hetze betreibt, war 1951 in den niedersächsischen Landtag sowie die Bremer Bürgerschaft eingezogen. In ihren regionalen niedersächsischen Hochburgen wie Stade oder Holzminden erreichte sie teilweise mehr als 20 Prozent der Wählerstimmen. Die Versuche des Vorsitzenden Fritz Dorls, eine Nachfolgeorganisation zu gründen, scheitern. Viele ehemalige Mitglieder der SRP schließen sich der Deutschen Reichspartei an.

1967, 26. Oktober: In Teheran lässt sich der bereits seit 1941 als Schah des Iran an der Spitze des persischen Staates stehende Mohammed Reza Pahlavi offiziell krönen. Als ein Novum in der Geschichte des Landes wird auch seine Frau, Farah Diba Pahlavi, gekrönt.

2007, 24. Oktober: In Weimar wird die Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek wiedereröffnet. Die 1691 gegründete Bibliothek, die einst von Goethe geleitet worden war und zu den bedeutendsten Forschungsbibliotheken für die deutsche Literatur von der Epoche der Aufklärung bis zur Spätromantik zählt, war am 2. September 2004 in Teilen abgebrannt. Dabei gingen 50.000 Bände verloren.

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