Der verkündete Wechsel des deutschen Direktors der Uffizien, Eike Schmidt, von Florenz nach Wien hat in Italien Sorge und Kritik ausgelöst. »Das ist eine kalte Dusche für die Kulturwelt Italiens«, schrieb die Tageszeitung La Repubblica am Samstag. Schmidt wird im zweiten Halbjahr 2019 die Leitung des Kunsthistorischen Museums (KHM) in der österreichischen Hauptstadt übernehmen. Sein Mandat in Florenz endet offiziell im November 2019. Italienische Kommentatoren aus der Kunstszene kritisieren, dass Schmidt seinen Abgang keine zwei Jahre nach Amtsantritt verkündete. Es sei berechtigt zu fragen, »mit welcher Autorität, Entschlossenheit und Glaubwürdigkeit« seine Veränderungen fortgesetzt werden, schrieb Kunsthistoriker Tomaso Montanari. Architekt Stefano Boeri warf dem Direktor vor, die Uffizien nur als »Trampolin« für seine Karriere benutzt zu haben. Schmidt versprach im Gespräch mit La Repubblica, alle Projekte zu beenden und kündigte noch Überraschungen vor seinem Abgang an: »Ich bin nicht genervt, ganz im Gegenteil, ich bin voller Energie«. (dpa/jW)