25.07.2017 / Feuilleton / Seite 11

Killerklima

Dusan Deak

Man muss das Klima ändern. Es entspricht nicht mehr dem technischen Standard und schadet der deutschen Autoindustrie. Wie sollen Dieselmotoren von Daimler, VW und BMW in diesem Klima überleben?

Lange wurde angenommen, Schweinegülle und flatulierende Kühe seien die größten Klimakiller (davor waren es FCKW-Kältemittel in Kühlschränken). Um Kühe vor dem Aussterben durch Zwangsschlachtung zu schützen, haben deutsche Autohersteller unter großen Anstrengungen eherne Gesetze der Physik überwunden und den sauberen Dieselmotor erfunden.

Flankierend werden Menschen dazu angehalten, weniger Sauerstoff, statt dessen mehr Stickstoff und Kohlendioxid einzuatmen. Pflanzen können das schließlich auch. Entsprechende Um- und Aussteigerkurse werden von der Arge (nach dem Vorbild der Deradikalisierungskurse) bei Bedarf gefördert.

Schließlich gibt es da noch das E-Auto. Elektrizität kommt aus der Steckdose, ist also vollkommen sauber und hat mit Kohle- oder Atomkraftwerken ebensowenig zu tun wie die Milch aus der Tüte mit der Kuh.

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