06.04.2017 / Schwerpunkt / Seite 3

Dokumentiert: Bilaterale Beziehungen

Die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua kommentierte das Treffen der Präsidenten Chinas und der USA am 31. März:

(…)Bei der zweitägigen Zusammenkunft wird voraussichtlich eine Reihe von Richtlinien für die zukünftigen bilateralen Beziehungen vorgelegt, und die beiden Führungen werden ihre Ansichten zu regionalen und globalen Themen austauschen, unter anderem über den beiderseitigen Handel und Investition, über die jeweiligen Währungen und die Stabilität im Südchinesischen Meer. (…)

Außerdem sind China und die Vereinigten Staaten nun Teil einer stark globalisierten Welt. Für die Trump-Administration liegen viele ihrer dringendsten Aufgaben wie die Förderung des Wirtschaftswachstums, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Modernisierung der Infrastruktur in der heimischen Arena. In der Tat können Chinas starke Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zu den Vereinigten Staaten für die Trump-Administration eine große Hilfe anstelle eines Hindernisses bei der Erfüllung ihrer Versprechen darstellen. Anreize, die wichtigen beiderseitigen Beziehungen zu ruinieren, sind bestenfalls minimal vorhanden.

(…) Die Kosten einer Nichtkooperation wären in der Tat sehr hoch.

Die Theorie der Thukydides-Falle beschreibt das schreckliche Szenario eines Krieges um globale Vorherrschaft zwischen China und den Vereinigten Staaten.

Doch die Theorie ignoriert die Tatsache, dass in einer Welt der gegenseitigen Abhängigkeit die Zusammenarbeit der beste und effizienteste Weg für Länder wie China und die Vereinigten Staaten ist, ihre Interessen durchzusetzen. Solange die beiden Länder ihre Interessen gemeinsam verfolgen sowie ihre Differenzen mit Pragmatismus und Sorgfalt austragen, können sie diese Falle sicherlich vermeiden.

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